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Luftdruckwaffen

Unter Luftdruckwaffen versteht man Schußwaffen, überwiegend Luftpistolen (LP oder LuPi) und Luftgewehre (LG), bei denen ein Geschoss mittels komprimierter Luft oder Kohlendioxid durch einen Lauf (ein Rohr) getrieben wird. Technisch richtiger ist zwar die Bezeichnung „Druckluftwaffe“, dieses hat sich jedoch im allgemeinen Sprachgebrauch der Schützen nicht durchgesetzt.

Luftgewehre und -pistolen sind eine alte Waffenart, die sich parallel zu den Feuerwaffen entwickelte. Zur Zeit der napoleonischen Kriege wurden Luftgewehre (damals als „Windbüchsen“ bezeichnet) u.a. von Tiroler Freiheitskämpfern gegen französische und bayerische Besatzer mit Erfolg eingesetzt. Diese Waffen waren zum Teil mit Schnelllade-Vorrichtungen ausgerüstet und - dank gezogener Läufe - sehr präzise. Derartige Luftgewehre (z.B. des Systems „Girandoni“, entwickelt vom Tiroler Bartholomus Girandoni) waren auch als Jagdwaffen ernst zu nehmen. Wegen ihres geringen Mündungsknalls waren diese Windbüchsen vor allem bei Wilderern und bei Guerilla-Kämpfern beliebt; ihr Besitz wurde deswegen zeitweise unter Strafe gestellt.

Windbüchse

Luftdruckwaffen unterliegen in Deutschland dem Waffengesetz (WaffG), das ihren Erwerb und Besitz beschränkt. Luftgewehre und -pistolen, bei denen die Bewegungsenergie des Geschosses (gemessen ca. 1 Meter vor der Laufmündung, sog. „E0“) 7,5 Joule nicht überschreitet, dürfen ab 18 Jahren frei erworben und besessen werden.

Liegt die Mündungsenergie dagegen über 7,5 Joule, so ist für Erwerb und Besitz nach dem Waffengesetz eine Erwerbsgenehmigung und eine Waffenbesitzkarte erforderlich. Mit derartigen Waffen darf - außer auf genehmigten Schießstätten - nur bei Vorliegen einer gesonderten „Schießerlaubnis“ geschossen werden.

Walther lg 300

Munition für Luftdruckwaffen

Munition für Luftdruckwaffen unterliegt keiner Erwerbsbeschränkung. Als Geschosse kommen Rundkugeln, Federbolzen und die so genannte „Diabolo“-Geschosse in Betracht (ein tailliertes Hohlboden-Langgeschoss, das sich im Moment der Schussabgabe etwas aufweitet). Letztere sind heute allgemein üblich, da sie die größte Schusspräzision versprechen. Das weitest verbreitete Kaliber beträgt 4,5 mm (.177), daneben werden auch LG/LP in den Kalibern 5,6 mm (.22) und 6,35 mm (.25) hergestellt.

Diabolo

Luftgewehre und Luftpistolen sind als Einzel- und Mehrlader erhältlich. Nach ihrem Funktionsprinzip lassen sie sich grob untergliedern in Waffen, bei denen der Gebrauchsgasdruck bei der Schussabgabe aufgebaut wird (so genannte Federdruckwaffen) und solchen, die eine bereits unter Druck stehende Luft- oder Kohlendioxidmenge aus einer an der Waffe befestigten Kartusche im Moment des Schusses durch Ventilbetätigung freigeben. Federdruckmodelle sind konstruktiv einfacher, dabei robust und leistungsstark. Sie haben allerdings den Nachteil eines recht starken Prellschlages beim Schuss. Dieser Nachteil wird bei Waffen, die mit Pressluft oder Kohlendioxid arbeiten, vermieden. Der „Rückstoß“ ist angesichts der sehr geringen Geschossgewichte und des relativ geringen Gasdrucks bei Luftdruckwaffen dagegen vernachlässigbar.

Luftgewehre und -pistolen werden heute in erster Linie als sehr teure und hochspezialisierte Sportgeräte (bis hin zu olympischen Wettbewerben) verwendet, sowie bei einfacheren Modellen zum gelegentlichen Freizeitschießen (u.a. bei Schießbuden auf dem Jahrmarkt).

Luftgewehre und -pistolen sind keinesfalls als „Spielzeuge“ anzusehen. Bei ihrem Gebrauch sind alle für den Umgang mit Schusswaffen geltenden Sicherheitsregeln unbedingt zu beachten.

 

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