Home
schiessen
Logo DSB 3D-FrutilightC klein
Böllern

Was ist Böllern?

Böllern ist ein Salutschießen zu freudigen oder manchmal auch traurigen Anlässen mit mit Schwarzpulver geladenen, speziell zu diesem Zweck konstruierten Böllern.

Boellern nachts

Böllern in der Schützengilde Cloef Orscholz

In der Schützengilde Cloef Orscholz gibt es seit einigen Jahren eine Böllergruppe. Durch rege Teilnahme an kulturellen Veranstaltungen sorgt sie mit für das positive Image der Schützengilde Cloef Orscholz weit über die Grenzen der Gemeinde, des Landes und der Bundesrepublik hinaus.

SGCloef Böllergruppe

Geschichte des Böllerns:

Das Brauchtum des Böllerns wird nachweislich seit dem 14. Jahrhundert ausgeübt. Ursprünglich diente es aus Aberglauben zum “Lärm erzeugen”, um böse Geister und Dämonen zu vertreiben.

Zwischenzeitlich auf das Anschießen (Eröffnen) von kirchlichen Festen wie dem Fronleichnamsfest ausgedehnt, dient es heute auch zum Feiern bei Taufen, Geburtstagsfesten, Kirchweihen, Ehrungen und Eröffnungen vielfältiger Art.

Aber auch zu traurigen Anlässen wie einer Beerdigung ist es schon lange Brauch, eine Salve zu Ehren der Verstorbenen abzugeben.

Die bekannteste und lustigste Geschichte über das Böllerschießen hat sich gegen Ende des 17. Jahrhunderts in dem Städtchen Hornberg im Schwarzwald zugetragen. Der Landesfürst hatte sich zu einem Besuch angesagt und die Einwohner probten solange ihre Böllerschüsse zum Empfang des Fürsten, bis ihnen das Pulver ausging. Der Versuch, den Fürsten bei seinem Einzug in die Stadt versteckt hinter der Stadtmauer durch lautes, das Böllerkrachen nachahmendes Gebrüll zu täuschen, mißlang natürlich und der Fürst durchschaute das Ganze. Angeblich wurden die Einwohner daraufhin bestraft - es gibt mittlerweile aber mehrere Versionen dieser Anekdote. Daraus leitet sich aber vermutlich das heute noch verwendete Sprichwort “.. das ging aus wie das Hornberger Schießen..” ab, wenn etwas gehörig nach hinten losgeht.

Hornberger Schiessen - alljährlich nachgestellt auf der Freilichtbühne Hornberg

Böllerschießen heute:

Vor das Schießen mit Böllern hat der Gesetzgeber jede Menge Hürden gebaut, um Missbrauch Einhalt zu gebieten und damit die Gesundheit von Dritten zu schützen.

Ein Böllerschütze muss heutzutage:

- zuverlässig sein (Führungszeugnis)

- fachkundig sein (Prüfung in Theorie und Praxis nach § 27 des Sprengstoffgesetzes)

- ein Mindestalter von 21 Jahren haben

- körperlich und geistig geeignet sein (Insbesondere sollte der Körper des Schützen durch ein höheres Eigengewicht in der Lage sein, den enormen Rückstoß der Böller zu absorbieren. Diese Voraussetzung erfüllen viele unserer Schützen, wie die  Bilder zeigen).

Geschossen wird heute vorwiegend mit folgenden Böllerarten:

- Handböller (dieser sieht einer überdimensionierten Pistole ähnlich)

- Schaftböller (ähnelt einem kurzen Gewehr)

- Standböller (kurzes Rohr, das senkrecht auf dem Boden steht)

- Kanonen (kennt jeder aus Seeräuberfilmen)

Alle verwendeten Böller müssen vor dem ersten Gebrauch durch ein staatliches Beschussamt auf Zuverlässigkeit geprüft werden. Diese Prüfung muss alle 5 Jahre wiederholt werden. Geladen wird je nach Böllerart mit unterschiedlichen Mengen von Schwarzpulver und Verdämmungsmitteln wie Filz, Kork, Papier oder ähnlichem.

Je nach Art und Reichweite der Böllerverdämmung werden unterschiedliche Sicherheitsabstände zu den Zuschauern ausgewiesen, die diese auch stets zu ihrer eigenen Sicherheit einhalten sollten.

Schaftböller
Handböller
Boellerkanone
Standböller