Kurze Geschichte des Bogensports
Das Bogenschießen ist wohl eine der ältesten Sportarten der Menschheitsgeschichte und hat eine jahrtausendalte Tradition. Überliefert sind Höhlenzeichnungen eines Bogenschützen in der Saladore-Grotte in der Nähe von Castellon in Spanien, deren Alter auf mindestens 15'000 Jahre geschätzt wird.
Erste Funde von Pfeilen in Deutschland werden auf ein Alter von ca. 11'000 Jahren geschätzt.
Besonders im "Mutterland" des Bogensports England wurden Pfeil und Bogen, auch wenn das Schießpulver bereits erfunden war und eingesetzt wurde, noch bis in das 16. Jahrhundert im Krieg benutzt.
Die Bogenschützen stellten fest, dass nur durch ein intensives Training die Zielsicherheit genauer wurde. Daher wurden schon immer gerne Vergleichswettkämpfe veranstaltet. Anfänglich schoss man noch auf Kürbisse und Melonen, seit dem Mittelalter entwickelte man aber schließlich die heute noch gebräuchlichen Strohscheiben. Die ersten Bogenvereine wurden gegründet und erste Meisterschaften ausgetragen.
Bei den ersten Olympischen Spielen 776 v. Chr. wurden als Zielscheiben Schweine benutzt. Bogenschießen wurde bei den ersten Olympischen Spielen der Neuzeit 1900 in Paris, 1904 in Saint Louis, 1908 in London und 1920 in Antwerpen, anfänglich nur als Rahmenprogramm zugelassen und wurde nach dem nationalen Reglement des Gastgeberlandes ausgetragen.
Nach 1920 wurde der Bogensport wieder aus dem Olympischen Programm genommen, da es noch keinen Internationalen Verband und für alle Teilnehmerländer verbindliche Regeln gab.
Die FITA, der internationale Dachverband der Bogensportler wurde erst 1931 auf polnische Initiative in Lvow (Polen) gegründet. Dort fanden auch im Gründungsjahr die ersten Weltmeisterschaften statt.
Wiederholte Versuche den Bogensport wieder zur Olympischen Disziplin werden zu lassen, scheiterten an der Ablehnung des IOC. 1960 erlaubte das Internationale Olympische Komitee, das Bogenschießen wieder als Rahmenprogramm bei den Spielen aufgenommen wird. Jedoch konnte bei den Spielen 1960 in Rom und 1964 in Tokio, mangels nationaler Verbände, die das Turnier ausrichten sollten, wieder kein Bogenwettkampf stattfinden. Erst 1972 in München, nach unermüdlichen Anstrengungen der Verantwortlichen der FITA, wurde der Bogensport wieder als offizielle Sportart in das Olympische Programm aufgenommen und Bogensportler aus der ganzen Welt konnten endlich wieder um Olympische Medaillen kämpfen.
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